Biodynamisch

Biodynamie: Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war.

„Ein bisschen schwanger geht nicht“. „Ein bisschen bio“ ebenso wenig. Wer sich einlässt auf die biodynamische Landwirtschaft und auf die Gedanken des Biodynamik-Visionärs und österreichischen Naturwissenschaftlers Rudolf Steiner, der wird bald jede seiner Handlungen mit anderen Augen sehen und bewerten. Ziel einer biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist es, das gesunde Gleichgewicht in Böden, Pflanzen, Tieren und Menschen herzustellen und die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken. Wir haben uns 2006 darauf eingelassen und unsere Weingärten auf biologisch-dynamische Landwirtschaft umgestellt.


Biodynamie: Herkunft pur

Der prägende Faktor für die Qualität eines Weines ist Herkunft. Und wir sind überzeugt: „Biodynamie ist Herkunft pur“. Biodynamie verstärkt den Charakter des Weines, macht ihn lebendiger und bringt die Besonderheiten seiner Abstammung präziser zum Ausdruck. Jede einzelne der vielen Maßnahmen und Arbeitsschritte im biodynamischen Weinbau geben dem Wein ein Stück seines Ursprungs, seiner Umgebung und seines Urhebers mit auf die Reise.



Hofindividualität: Ein lebendiger Organismus

Im Sinne der biodynamischen Landwirtschaft versteht sich unser Weingut im gesamten als lebendiger Organismus. Unsere Weingärten, unsere Gebäude, die Pflanzen und die Tiere sind Teil dieses Systems. Und auch die Menschen, die in unserem Weingut tätig sind und jene, die durch den Genuss unserer Weine mit uns in Verbindung stehen. Damit streben wir ein Ideal an, das Rudolf Steiner „Hofindividualität“ nannte. Man kann schlicht und einfach auch „gute landwirtschaftliche Praxis“ dazu sagen.


Hand- und Kopfarbeit: Bewahren und verändern

Sorgfalt und Hingabe sind Voraussetzung in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Nur so können wir die Bedürfnisse unserer Rebstöcke erkennen. Deshalb ist es für uns logische Konsequenz, im Weingarten auf Handarbeit zu setzen – vom „sanften Rebschnitt“ bis zur schonenden und selektiven Lese. Und wenn nötig, sortieren wir im Presshaus noch einmal! Der behutsame Umgang mit dem Boden fördert auch die Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Diese Vielfalt wiederum ist Basis für gesunde Weingärten. Wir nutzen die Kräfte und die Wechselbeziehungen in der Natur, achten das Wissen unserer Vorfahren, behalten dabei aber auch stets das aktuelle Know-how und die Technologie der modernen Landwirtschaft im Blick. Bei der Verfolgung unseres Zieles, Weine mit regionalem Charakter und Typizität herzustellen, versuchen wir unabhängig und undogmatisch zu sein.



Biodiversität: Hochblüte der Lebendigkeit

Buchweizen, Ringelblume, Kamille, Schafgarbe, Kornblume, Klatschmohn, Hecken und Bäume, Würmer, Ameisen, Bienen, Schmetterlinge, Marienkäfer … alles ist Teil der biologischen Vielfalt und alles trägt dazu bei, die Böden und Rebstöcke in unseren Weingärten gesund zu halten. Auf diesem Fundament blüht bunte Lebendigkeit. Mit anderen Worten: das Gegenteil von Monotonie.


Kompost & Humus: Lebenselixier und CO2-Binder

Humus ist im wahrsten Sinne des Wortes der Boden, auf dem unser Leben wächst. Und, ganz entscheidend in Zeiten der Klimakrise: Humus bindet CO2. Hier liegt der zentrale Lebensraum für die vielfältige Welt der Bodenlebewesen, hier ruhen die Nährstoffe für unsere Rebstöcke. Mit biodynamischen Kompostpräparaten von Brennnessel bis Eichenrinde geben wir diesem Humus einen ordentlichen Schub Lebendigkeit und Gesundheit. Der Kompost wird Schicht für Schicht aus Rebschnitt, Baumschnitt, Trester und Tierdung aufgebaut, alles kommt aus der Umgebung. Darüber hinaus bringen wir noch Hornmist (Kuhmist, in Kuhhörner gefüllt und über den Winter vergraben) und Hornkiesel (zermahlener Quarz, in Kuhhörner gefüllt und über den Sommer vergraben) im Weingarten aus. Um mit den Feldspritzpräparaten auch unseren Enthusiasmus in die Weingärten zu bringen, werden sie zuvor intensiv von Hand mit Wasser verrührt und damit dynamisiert.



Pflanzenpflege: Aus der Apotheke der Natur

Es ist wie immer im Leben: Auch unsere Rebstöcke bleiben nicht vor negativen Einflüssen verschont. Hitze, Hagel, Pilze, Insekten und vieles mehr können ihnen ganz schön zusetzen. Also machen wir sie stark und widerstandsfähig. Womit? Na logisch, mit Wirkstoffen aus der Natur, die wir mittels Tees und Auszügen in den Weingärten aufbringen. Ackerschachtelhalme etwa trocknen, unterstützen und stimulieren. Brennnesseln stärken das Immunsystem der Rebe, Kamille wirkt beruhigend, Birkenblätter helfen gegen Pilze und Sporen. Potenzielle Störenfriede im Weingarten, wie etwa der Traubenwickler, werden nicht brutal bekämpft, sondern mit Sexualduftstoffen so verwirrt, dass sie das Weite suchen. Als Schutz der Pflanzen gegen Mehltau, Botrytis und Milben kommen Kupfer und Schwefel zum Einsatz.


Keller: Immer natürlich und manchmal wild, aber nie zufällig

Auch im Keller lassen wir natürliche Prozesse für uns arbeiten. Die Gärung erfolgt spontan durch die natürliche, im Weingarten und im Keller vorkommenden Hefen. Wir warten, beobachten und lernen. Und wir greifen ein wenn nötig, doch nur behutsam. Deshalb sind unsere Weine bei aller Natürlichkeit und Wildheit nie Produkte des Zufalls, sondern Persönlichkeiten mit Eigenständigkeit, Seele und Temperament. Gelagert werden unsere Weine meist in Fässern aus Holz und Edelstahl. Was allen gemeinsam ist: Unsere Weine brauchen Zeit. Zeit, um zu werden, Zeit um zu reifen, Zeit für den Genuss.


„respekt-BIODYN“: Unser Weg zur biologisch-dynamischen Qualität

„Respekt“ lautet unser Ideal, „respekt-BIODYN“ heißt der Weg, mit dem wir dieses Ideal für unsere Produkte und Prozesse erreichen wollen. Das „respekt-BIODYN“-Zeichen auf unseren Weinetiketten garantiert, dass die Trauben nicht nur „bio laut EU-Gesetz“ sind, sondern auch die weitaus strengeren respekt-BIODYN-Richtlinien erfüllen. respekt-BIODYN ist auch der Name unserer Gruppe von Winzern aus Österreich, Deutschland und Südtirol, die das Ideal von der biodynamischen Landwirtschaft teilt. Ein Ideal, das weiter geht und allerhöchste Qualität fordert. – Nicht nur vom Wein selbst, sondern auch von der Art und Weise, wie dieser erzeugt wurde.